Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Schallwahrnehmungsschwerhörigkeit liegt vor, wenn das Ohr Töne korrekt aufnimmt, das Gehirn diese aber nicht richtig verarbeitet oder versteht.
  • Die Ursachen können vielfältig sein, etwa Schlaganfälle, Schädel-Hirn-Traumata, Hirnhautentzündungen oder Fehlbildungen.
  • Zur Diagnose werden spezielle Hörtests wie Tonaudiogramm, Phonemdiskrimination und Vokallängendiskrimination durchgeführt.
  • Die Behandlung besteht meist aus gezieltem Sprach- und Hörtraining sowie dem Einsatz moderner Hörgeräte, die das Sprachverstehen verbessern.

Was ist eine Schallwahrnehmungsschwerhörigkeit?

Schallwahrnehmungsschwerhörigkeit

Bei einer Schallwahrnehmungsschwerhörigkeit werden die einfallenden Tonsignale im Ohr zunächst korrekt aufgenommen und über den Hörnerv an das Gehirn weitergeleitet. Das eigentliche Problem entsteht erst dort, wo die akustischen Informationen verarbeitet werden: Das Gehirn kann die Signale nicht richtig identifizieren und interpretieren. Betroffene hören also die Töne, können sie aber nicht richtig zuordnen oder verstehen. Diese Form der Hörstörung wird auch als auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung (AVWS) bezeichnet.

Die Ursachen einer AVWS können vielfältig sein. Häufig entstehen die Beschwerden durch Gehirnblutungen, Fehlbildungen, ein Schädel-Hirn-Trauma, Gehirnentzündungen oder einen Schlaganfall. Auch ein plötzlicher Hörverlust auf einem Ohr, etwa infolge eines Hörsturzes mit begleitendem Tinnitus, kann zu einer Schallwahrnehmungsschwerhörigkeit führen.

Da eine AVWS als nicht heilbar gilt, konzentriert sich die Behandlung auf eine Kombination aus logopädischer Therapie und, wenn es medizinisch sinnvoll ist, dem Einsatz moderner Hörgeräte, die das Verstehen von Sprache unterstützen können.

Studien zufolge tritt eine Schallwahrnehmungsschwerhörigkeit bei zehn bis zwanzig Prozent der Erwachsenen auf. Bei Kindern sind etwa zwei bis drei Prozent betroffen, wobei Jungen doppelt so häufig betroffen sind wie Mädchen.

Was führt zu einer Schallwahrnehmungsschwerhörigkeit?

Eine Schallwahrnehmungsschwerhörigkeit kann durch verschiedene Erkrankungen oder Verletzungen des Gehirns ausgelöst werden. Die Störung betrifft nicht das Ohr selbst, sondern die Verarbeitung der akustischen Informationen im zentralen Nervensystem.

Zu den möglichen Ursachen gehören unter anderem:

  • Schädel-Hirn-Trauma

  • Hirnblutungen

  • Hirnhautentzündung

  • Multiple Sklerose

  • Hirntumor

  • Schlaganfall

  • Fehlbildungen

Diese Faktoren können die Signalverarbeitung im Gehirn beeinträchtigen und dazu führen, dass Töne zwar gehört, aber nicht richtig verstanden oder eingeordnet werden.

Möglichkeiten zur Behandlung einer Schallwahrnehmungsschwerhörigkeit

Hörgeräte Reparatur in Weinstadt

Die Diagnose einer Schallwahrnehmungsschwerhörigkeit erfolgt in der Regel nach dem Ausschlussverfahren. Ihr HNO-Arzt führt dabei verschiedene Hörtests durch und erstellt ein Tonaudiogramm, um festzustellen, ob das Gehör an sich einwandfrei funktioniert.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Untersuchung ist die Phonemdiskrimination. Dabei wird überprüft, wie gut der Patient ähnliche Sprachlaute, etwa „p“ und „b“, unterscheiden kann. Ebenso gibt die Vokallängendiskrimination Aufschluss darüber, inwieweit unterschiedliche Vokallängen erkannt werden. Diese Tests helfen, das Ausmaß der auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung präzise zu bestimmen.

Die Behandlungschancen hängen stark vom individuellen Schweregrad und vom Alter der betroffenen Person ab. In der Regel besteht die Therapie aus einem gezielten Sprach- und Hörtraining bei einem erfahrenen Logopäden, das darauf abzielt, das Hörverstehen gezielt zu verbessern.

Zusätzlich kann die Versorgung mit modernen Hörgeräten sinnvoll sein. Diese unterstützen das Hörzentrum, indem sie Hintergrundgeräusche filtern und Sprache gezielt hervorheben. So wird das Verstehen im Alltag deutlich erleichtert. Auch Premium-Hörsysteme wie das Echo One oder das Echo Pro verfügen über innovative Technologien wie Störlärmunterdrückung und dynamische Sprachanhebung, die besonders bei einer Schallwahrnehmungsschwerhörigkeit spürbare Vorteile bieten.

Bei Hörhäusle Kohl beraten wir Sie gerne umfassend zu den passenden Hörlösungen und begleiten Sie auf Ihrem Weg zu einem besseren Hörverständnis.

FAQ

Eine Schallwahrnehmungsschwerhörigkeit gilt in der Regel als nicht heilbar, da die Ursache meist im Bereich der zentralen Hörverarbeitung im Gehirn liegt. Dennoch lässt sich das Hörverständnis durch gezielte Hör- und Sprachtherapien sowie den Einsatz moderner Hörgeräte häufig deutlich verbessern. Eine frühzeitige Diagnose und individuell abgestimmte Behandlung erhöhen die Erfolgschancen spürbar.

Typische Anzeichen einer Innenohrschwerhörigkeit sind das verschlechterte Sprachverstehen, insbesondere in geräuschvoller Umgebung, sowie das Gefühl, dass andere undeutlich oder „verwaschen“ sprechen. Auch Tinnitus und Schwierigkeiten, hohe oder leise Töne zu hören, können auftreten. Bei Verdacht sollte in jedem Fall eine fachärztliche Untersuchung erfolgen.

Bei einer Schallwahrnehmungsschwerhörigkeit werden Töne zwar gehört, im Gehirn jedoch nicht korrekt verarbeitet oder interpretiert. Bei der Schallleitungsschwerhörigkeit liegt das Problem dagegen im äußeren oder mittleren Ohr, also auf dem Weg, bevor der Schall überhaupt das Innenohr erreicht. Während sich eine Schallleitungsschwerhörigkeit oft operativ oder medikamentös behandeln lässt, erfordert die Schallwahrnehmungsschwerhörigkeit in der Regel eine langfristige Hör- und Sprachtherapie in Kombination mit Hörgeräten.

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