Implantierte Hörgeräte – Vorteile, Risiken und Funktionen

Hörgeräte sind ein Zukunftsmarkt, der unübersichtlich ist und Laien schnell überfordern kann. Darum möchten wir für Sie beleuchten, was für und gegen Implantate spricht, warum eine Beratung beim Hörakustiker vom Hörhäusle Kohl so wichtig ist, und wann implantierte Hörgeräte zu empfehlen sind.

Arten der Implantate

Neben der groben Aufteilung in vollständig und zum Teil implantierte Hörgeräte kann man diese auch an dem Teil des Ohres unterscheiden, in dem sie sitzen. Eine Verbindung zu einem externen Gerät ist bei ihnen immer erforderlich, sei es, um den Akku zu laden, oder um die Empfangsleistung zu verstärken.

Mittelohrimplantat

Die Mittelohrimplantate, kurz MEIs, bestehen aus einem externen Mikrofon und einem internen Sprachprozessor. Die beiden Bauteile sind über einen Magneten, der sich hinter dem Ohr befindet, verbunden und werden auch von diesem zusammengehalten.

Innenohrimplantat

Der Fachterminus „Cochlea-Implantat“ leitet sich von der Hörschnecke (lat. Cochlea) ab. Der Name kommt daher, dass es in den Schläfenknochen implantiert wird und direkten Kontakt zur Hörschnecke hat. Neben einem äußeren Bauteil, bestehend aus einem Mikrofon und einem Sprachprozessor, verfügt das Cochlea-Implantat über ein inneres Teil.

Dieses setzt sich aus einer Empfängerspule und Elektroden zusammen. Durch die ausgefuchste Bauweise der Innenohrimplantate ist sogar eine Filterung von unwichtigen Störgeräuschen aus Klängen wie Sprache und Musik möglich. Hierzu ist aber eine lange Begleitung von geschultem Fachpersonal unvermeidbar.

Knochenverankerte Systeme

Diese heißen in der Fachsprache auch „bone anchered hearing aid„, kurz BAHA, und nutzen die Fähigkeit der Knochen, Schall weiterzuleiten. BAHAs bestehen aus einem Titanimplantat, das im hinteren Teil des Ohres verbaut wird, und einem externen Soundprozessor.

Da das Titanimplantat jedoch etwa 3 bis 6 Monate benötigt, um richtig mit dem Knochen zu verwachsen, können Sie erst dann mit der vollen Hörleistung rechnen. Auf diese Weise wird das Mittelohr auf dem Hörweg komplett umgangen.

Bei dieser Form des Hörimplantates ist ein vorheriger Test unerlässlich, bei dem die Patientin oder der Patient mittels eines Gebissstückes untersucht wird. Daran kann abgeleitet werden, wie groß die Erfolgsaussichten des BAHAs sind.

Hirnstammimplantate

Hierbei handelt es sich um winzige Implantate, die direkt chirurgisch ins Gehirn eingesetzt werden. Sie werden auch „auditory brainstem implantat“, kurz ABI, genannt. Sie eignen sich vor allem für Patientinnen und Patienten, die von Geburt an oder besonders schwer hörgeschädigt sind.

Auch bei Neurofibromatose Typ 2, eine Krankheit, bei der sich Tumore bilden können, die auf die Hörnerven drücken, finden ABIs Anwendung. Das eigentliche Hörerlebnis wird jedoch niemals an die anderen Arten Hörgeräte heranreichen. Der Eingriff, der für diese Implantate nötig ist, ist der Schwerwiegendste bei allen hier vorgestellten Implantaten.

Implantierte Hörgeräte Beratung in Schorndorf, Leutenbach und Welzheim

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Implantierte Hörgeräte – Ihr Nutzen und Ihre Vorteile

Vorteile

Neben der unauffälligen Optik fällt ins Gewicht, dass implantierte Hörgeräte sich rasant weiterentwickeln. So kann es auch in bestimmten Fällen sinnvoll sein, sich erst einmal an konventionelle Hörgeräte zu gewöhnen, und später erst auf Implantate zu wechseln. So können Sie auch in etwa wissen, wie sich Ihr Hören durch ein Hörgerät verbessert, bevor Sie sich für ein Implantat unters Messer legen.

Manche Kundinnen und Kunden suchen jedoch sofort nach einem Implantat. Das ergibt vor allem dann Sinn, wenn konventionelle Hörgeräte aus medizinischen Gründen nicht getragen werden können oder Sie eine Stigmatisierung aufgrund eines sichtbaren Hörgerätes fürchten.

Ein weiterer Vorteil ist die oftmals höhere Wirksamkeit eines Implantates. Auch empfinden viele Betroffene den teilweise verschlossenen Gehörgang bei herkömmlichen Hörgeräten als störend.

Risiken

Implantierte Hörgeräte erfordern immer auch einen operativen Eingriff, der meistens mit einer Narkose und einer anschließenden Regenerationsphase einhergeht. Die Kompliziertheit der Operationen variiert genauso wie der Preis.

Wenn Sie sich für implantierte Hörgeräte interessieren, sollten Sie nichts überstürzen, Fachliteratur oder andere Informationsquellen sichten und sich ausgiebigst beraten lassen.

Sie sollten sich vor dem Gang zum Hörakustiker folgende Fragen stellen

  • Kann mir auch ein konventionelles Hörgerät helfen?

  • Sind Komplikationen bei einer OP und einer eventuellen Narkose zu erwarten?

  • Kann ich mir die zumeist fünfstelligen Kosten leisten?

  • Warum soll es unbedingt ein Implantat sein?

Sollten offene Fragen bestehen, kommen Sie doch gerne im Hörhäusle Kohl in Leutenbach, Schorndorf oder Welzheim vorbei, wir beraten Sie gerne vor Ort.

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Daniel Kohl

Hörhäusle Kohl

Hörakustikmeister & Geschäftsführer