Einfluss von Lärmbelastung auf das Gehör

Lärmbelastung kann zu gravierenden Probleme für das menschliche Gehör führen. Diese können sowohl psychischer als auch physischer Art sein. Welche Folgen Lärm haben kann und was Sie vorbeugend dagegen unternehmen können, erläutert der vorliegende Beitrag. Doch ab wann gelten Geräusche überhaupt als Lärm?

Ab wann gelten Geräusche als Lärm?

Als Lärm gelten grundsätzlich sämtliche unerwünschten Geräusche. Die Lautstärke von Lärm und Geräuschen wird generell in Dezibel gemessen. Das Lautstärkeempfinden bestimmen wiederum der Schalldruck, also die Stärke des Schalls, sowie die Frequenz. Doch Lärm ist nicht gleich Lärm.

Voneinander zu unterscheiden gilt es vorrangig den kurzen, einmaligen Impulslärm wie bei einem Flugzeugstart und der kontinuierliche Lärm, der häufig von Maschinen herrührt. Ab etwa 70 Dezibel gilt Lärm als lästig, ab 80 Dezibel als schmerzhaft. 90 bis 100 Dezibel sind bereits im Risikobereich anzusiedeln und 110 Dezibel wirken sich gesundheitsschädlich aus. Nicht immer muss ein hoher Dezibelwert vorliegen, denn auch niedrigere Werte können schon zu erhöhtem Blutdruck und steigender Herzfrequenz führen.

Welche Probleme treten bei hoher Lärmbelastung auf?

Die Anfälligkeit von Lärm ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Mehrere Faktoren tragen dazu bei, wie Lärmbelastung wahrgenommen wird, darunter der allgemeine Gesundheitszustand, die Ernährung, der individuelle Alkoholkonsum sowie bislang noch unbekannte Ursachen.

Anhaltende Lärmwirkungen führen zu Beeinträchtigungen des Hörvermögens, die bis zur Schwerhörigkeit führen können. Viele betroffene Personen leiden zudem unter Tinnitus, also dauerhaften Ohrgeräuschen. Auch Stress ist eine häufige Folge von zu viel Lärm am Arbeitsplatz oder in Ihrer Freizeit. Zudem kommt es bei vielen Betroffenen zu Veränderungen des Blutdrucks und selbst der Herzfrequenz.

Ihr Körper schüttet dann viel mehr Stresshormone aus, die letztlich direkt in körpereigene Stoffwechselkreisläufe eingreifen. Studien zeigten ferner, dass Lärm negative Auswirkungen auf den Schlaf haben kann. Schlafprobleme treten oft bereits ab einem Lärmpegel von 40 Dezibel auf. Tatsächlich bilden Schlafstörungen sogar die häufigste Folge von Lärmbelastung. Straßenlärm von mehr als 60 Dezibel bringt in vielen Fällen ernste Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit sich und kann im schlimmsten Fall einen Herzinfarkt auslösen.

Welche Einflüsse wirken sich negativ auf das menschliche Gehör aus?

Viele Personen, die im produzierenden Gewerbe arbeiten, sehen sich häufig anhaltendem Lärm am Arbeitsplatz ausgesetzt. Gleiches trifft zu, wenn Sie direkt an einer viel befahrenen Straße wohnen und selbst während der Nacht anhaltendem Verkehrslärm ausgesetzt sind. Baulärm nehmen die meisten Menschen als nicht minder störend wahr.

Gerade Maschinen und Autos verursachen einen stetigen Lärmpegel, den wir allzu oft ausblenden. Geräusche der Natur werden hingegen von vielen Menschen als wesentlich angenehmer empfunden, seien es Vogelgezwitscher, ein plätschernder Bach oder der Wind am Meer.

Einfluss von Lärmbelastung auf unser Gehör

Einfluss von Lärmbelastung auf unser Gehör

Wie reagiert das Gehör auf anhaltenden Lärm und Lärmbelastung?

Das menschliche Ohr reagiert mit reduziertem Hörvermögen auf anhaltende Geräusche. So empfinden Sie als Betroffener den hohen Lärmpegel als weniger unangenehm. Der Mensch passt sich also dem Lärm ein Stück weit an. Zu diesem psychoakustischen Phänomen gehört aber auch, dass Sie einen leichten Tinnitus verspüren oder sich leicht taub fühlen, wenn Sie eine laute Umgebung wieder verlassen. Ist das menschliche Gehör jedoch wiederholt solchen Situationen ausgesetzt, werden irreversible Schäden wahrscheinlicher.

Vorbeugende Maßnahmen gegen eine zu hohe Lärmbelastung

Um sich vorbeugend vor zu viel schädlichem Lärm zu schützen, tragen Sie in lauten Umgebungen stets Ohrstöpsel oder einen kompletten Gehörschutz. Oftmals hilft schon die Lärmreduzierung von Geräten. Zu Hause sollten Sie über die Anbringung einer angemessenen Lärmdämmung nachdenken. Im eigenen Haus ist es am einfachsten, störende Lärmquellen abzuschalten. Schwieriger gestaltet sich die Situation am Arbeitsplatz und im öffentlichen Raum. In einigen Branchen wie in der Baubranche ist das Tragen von Gehörschutz sogar gesetzlich vorgeschrieben. Das gilt ab einem Lärmpegel, der 80 bis 85 Dezibel überschreitet. Denken Sie auch über eine Beratung beim Akustiker nach.

Persönliche Beratung beim Akustiker

Eine individuelle Beratung beim Akustiker vom Hörhäusle Kohl sei Ihnen dringend angeraten, wenn sie schon längere Zeit unter Lärmeinwirkung und deren Folgen für das Gehör leiden. Er kann sie bei der Messung von Arbeitslärm unterstützen und ein Lärmgutachten erstellen. Seien Sie auf jeden Fall immer achtsam in lauten Umgebungen und suchen Sie bei anhaltenden Ohrenschmerzen zeitnah einen HNO-Arzt auf.

Zu viel Lärm ist schädlich. Im Zweifelsfall hilft eine persönliche Beratung beim Akustiker oder eine Reduzierung der Lärmquellen. Ansonsten braucht es guten Gehörschutz, um sich zu schützen.

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Daniel Kohl

Hörhäusle Kohl

Hörakustikmeister & Geschäftsführer