Probleme erkennen und handeln – Frühwarnzeichen von Schwerhörigkeit
Schwerhörigkeit stellt für viele Menschen eine große Belastung dar. Deshalb sollten Sie bereits auf Frühwarnzeichen von Schwerhörigkeit achten, da sich der schleichende Hörverlust in diesem Stadium oftmals noch umkehren lässt.
Diese Symptome müssen Sie ernst nehmen
Lässt das Hörvermögen nach, kann man den Gesprächspartner häufig akustisch nicht verstehen. Menschen müssen lauter und deutlicher reden, um von Schwerhörigen verstanden zu werden. Möglicherweise fällt anderen auf, wie laut Sie Musik hören oder das Radio eingestellt haben. Oft verstehen Schwerhörige beim Telefonieren die Person an der anderen Leitung nicht.
Müssen Sie sich während des Telefonats ein wenig konzentrieren, um sie zu verstehen, so ist dies möglicherweise ein weiteres Frühwarnzeichen von Schwerhörigkeit. Um Schwerhörigen das Telefonieren zu erleichtern, gibt es Handys, die standardmäßig lauter gestellt sind.
Menschen, die von schleichendem Hörverlust betroffen sind, nehmen höhere Frequenzen immer schlechter wahr. Es fällt ihnen schwerer, hohe Frauenstimmen zu verstehen als tiefe Männerstimmen. Konsonanten sind bereits im Frühstadium schlechter zu hören als Vokale. Ein Tinnitus ist ein weiteres Anzeichen für Schwerhörigkeit. Der Anteil der Menschen mit Tinnitus, die nicht an Hörproblemen leiden, liegt bei weniger als 20 Prozent.
Diese Folgen hat Schwerhörigkeit auf den Alltag
Wenn Schwerhörige immer wieder nachfragen müssen, was der Gesprächspartner eben gesagt hat, kann dies zu sozialer Isolation führen.
Eine Hörminderung erhöht das Risiko, an Demenz zu erkranken. Möglicherweise hängt dies mit dem Informationsverlust zusammen. Schwerhörige bekommen viele Sachen nicht mit oder verstehen diese falsch. Wenn der Kopf nicht mehr genug zu tun hat, setzt der geistige Niedergang ein.
Besonders herausfordernd ist eine Schwerhörigkeit für Menschen, die im Beruf auf ihr Gehör angewiesen sind. Wer als Hörakustiker, Musiker oder Lehrer arbeitet, muss unter Umständen den Job wechseln.
Frühwarnzeichen von Schwerhörigkeit
Die unterschiedlichen Formen von Hörminderungen
Für eine Schallempfindungsschwerhörigkeit sind Störungen an Hörnerven verantwortlich, die insbesondere im Innenohr auftreten. Es werden nicht mehr alle Schallsignale vom Hörorgan verarbeitet. Risikofaktoren sind bestimmte Krankheiten und eine zu hohe Lärmbelastung über längere Zeit.
Leichter behandelbar ist eine Schallleitungsschwerhörigkeit. Diese wird durch Ablagerungen oder Verletzungen des Trommelfells verursacht. In diesem Fall besteht die Chance, dass ein operativer Eingriff das Problem beseitigt. Vorausgesetzt, die Frühwarnzeichen von Schwerhörigkeit wurden rechtzeitig erkannt. Ein verletztes Trommelfell regeneriert sich in den meisten Fällen von allein.
Wer Frühwarnzeichen von Schwerhörigkeit bemerkt, leidet wohl bislang nicht an einer mittelschweren oder hochgradigen Hörminderung. Bei einer mittleren Hörminderung kann der Betroffene mäßig laute Geräusche nicht mehr vollständig wahrnehmen. Handelt es sich bereits um eine hochgradige Hörminderung, nimmt der Patient nur noch laute oder sehr laute Geräusche wahr.
Was verursacht einen Hörverlust eigentlich?
Oftmals sind Hörminderungen gar nicht auf Schäden im Innen- und Mittelohr zurückzuführen. Vielleicht hat sich einfach nur zu viel Ohrenschmalz angesammelt. Ist dies der Fall, kann ein Mediziner überschüssiges Cerumen entfernen. Außerdem sind regelmäßige Ohrspülungen nützlich.
Manchmal tritt ein Hörverlust nur zeitweise ein. Wurde das Ohr mit sehr lauten Geräuschen überlastet, kann ein sogenanntes akustisches Trauma eintreten. Betroffene sollten nach wenigen Tagen wieder davon geheilt sein. In schwereren Fällen wird das Hörorgan beschädigt oder ein bereits bestehender, schleichender Hörverlust beschleunigt sich.
Entzündungen im Gehörgang gehen fast immer mit einem Hörverlust während der Dauer der Erkrankung einher. Bei einer Mittelohrentzündung ist das Hörvermögen deutlich geschwächt. Akute Erkrankungen sollten schnellstmöglich behandelt werden, da bei chronischen Beschwerden das Risiko für dauerhafte Hörschäden steigt.
Defekte Gene der Eltern, die an das Kind vererbt werden, können eine Schwerhörigkeit verursachen. Sind Verwandte schwerhörig, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass der Nachwuchs von Geburt an schlechter hört. Auch Verletzungen, Tumore und Rheuma können eine Schwerhörigkeit verursachen.
Hörhilfen vom Hörakustiker
Manche befestigen ihr Hörgerät hinter dem Ohr, andere im Ohr. Moderne Hersteller von Hörgeräten bieten Modelle an, die vollständig im Gehörgang liegen.
- Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte: Bei ihnen befindet sich ein Schlauch nahe am Trommelfell. Diese Leitung verbindet den inneren Teil des Ohres mit dem Gerät, das hinter dem Außenohr befestigt ist.
- Im-Ohr-Hörgeräte: Sie fallen vergleichsweise weniger auf. Wer von außen in das Ohr hineinsieht, erkennt lediglich den kleinen Zugfaden. Mit diesem kann die von Hörminderung betroffene Person das Hörgerät leichter herausnehmen.
Bei besonders schwerer Hörminderung bis weitestgehender Taubheit kommen elektronische Hörprothesen zum Einsatz. Außerdem gibt es Objekte, die den Tinnitus ausgleichen. Damit Sie solche Gegenstände in Zukunft nicht benötigen, sollten Sie umgehend einen Arzttermin vereinbaren, wenn Sie bei sich selbst Frühwarnzeichen von Schwerhörigkeit bemerken.
Eine Beratung beim Hörakustiker vom Hörhäusle Kohl hilft Ihnen dabei, die passenden Hörhilfen auszusuchen, die auf Ihr Ohr und Ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind.
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